| BildÜbersicht Die 
Nummern in den Bildern sind in den Bildbeschreibungen 
erläutert
 
  Explosionszeichnung (3TB/UW)
 (! Nummern beziehen sich auf Yamaha-Microfiche)
 
 
  Primärvergaser schematisch
 
 
  Sekundärvergaser schematisch
 
 
  Düsen Primärvergaser
 
 
  Primärvergaser hinten
 
 
  Primärvergaser links
 
 
  Primärvergaser oben
 
 
  Primärvergaser rechts
 
 
  Primärvergaser unten
 
 
  Primärvergaser vorn
 
 
  Primärvergaser Gemisch
 -anreicherungsventil
 
 
  Primärvergaser
 Schieberkolben
 Baugruppe
 
 
  Primärvergaser
 Schwimmer
 Baugruppe
 
 
  Schwimmerkammer links
 
 
  Schwimmerkammer oben
 
 
  Sekundärvergaser
 Baugruppe
 Düsennadel
 
 
  Sekundärvergaser
 
 
 
  Sekundärvergaser hinten
 
 
 
  Sekundärvergaser links
 
 
 
  Sekundärvergaser oben
 
 
 
  Sekundärvergaser Membran
 
 
 
  Barometerdose
 | Wohl jeder, der den Vergaser seiner XT schon mal ausgebaut und gesäubert hat wird sich schon gefragt haben, wie die Geschichte eigentlich funktioniert.
  Im Großen und Ganzen ist es ja klar, hinten kommt Luft rein, in der Mitte der Kraftstoff dazu, und fertig ist das Gemisch. Aber wohin führen all diese kleinen Nebenstromkanäle, wie funktioniert die Membransteuerung des Sekundärvergasers und was passiert, wenn man an den Schräubchen dreht? Und wie lässt sich der Vergaser optimieren?
  Nun, hier findet ihr die meisten Antworten darauf (aber wer nicht weiß, was ein Venturi-Rohr ist, sollte zunächst mal hier 
nachlesen, und eine noch ausführlichere Darstellung gibt's  hier). 
  
~ Aufbau und Funktionsweise ~  Vorbemerkung: 
Ich habe versucht, die Funktionsweise des Vergasers so einfach wie möglich darzustellen, damit es auch für Laien verständlich bleibt. Nur die elementaren Funktionen sind erläutert.
 Die Fotos zeigen einen 3AJ-Vergaser (Ténéré Bj. '89). Unterschied zu anderen Vergasern sind die zusätzlichen Luftkanäle im Primärvergaser für Fahrten in großen Höhen (Gemischabmagerung durch Luftkorrektor, s.u.).
 Allgemeines: 
Bei 
dem Vergaser der XT600 handelt es sich um einen Vergaser mit Schieberkolbenregelung 
in Flachstromanordnung (d.h. die Luft strömt in horizontaler Richtung in 
den Ansaugtrakt, auch Querstromvergaser genannt). Strenggenommen sind es sogar 
zwei Vergaser (im nachfolgenden Primär- und Sekundärvergaser genannt), 
wobei der Sekundärvergaser aber -unterdruckgesteuert- nur im Volllastbetrieb 
zur Gemischbildung beiträgt (weshalb das rechte Einlassventil i.d.R. immer 
etwas verölt ist - es wird weitaus seltener von Gemisch gesäubert). 
Diese Aufteilung in Primär- und Sekundärvergaser nennt Yamaha 'Yamaha 
Duo Intake System' oder abgekürzt 'YDIS', wie 
es auch auf dem Sekundärvergaser aufgeprägt ist.
 Von 1989 - 1991 
(Ténéré 3AJ) verfügten die Vergaser über eine Gemischregulierung 
für Fahrten in großen Höhen. Eine Barometerdose (Luftkorrektor) gibt 
ab einem bestimmten Luftdruck zusätzliche Luftkanäle frei, um einer 
Gemischüberfettung entgegenzuwirken.
 Neuere Vergaser (XT600E, TT600R) 
haben am Sekundärvergaser rechts außen einen Luftkanal, der in den Raum unter 
der Membran mündet und am anderen Ende einen Filter hat. Hier wird Umgebungsluftdruck 
in den Raum unter der Membran geleitet (s.a. Volllastbetrieb).
 Der 
Primärvergaser: Der Kraftstoff strömt 
durch den Vorfilter (35) 
in die Schwimmerkammer, wo er über die div. Kanäle und Nadeldüsen 
in Primär- und Sekundärvergaser durch den im Ansaugtrakt bzw. im Venturirohr 
herrschenden Unterdruck in den Ansaugtrakt gerissen wird. Damit die Schwimmerkammer 
nicht überläuft, wird der Zufluss durch das an einem Schwimmer gekoppelte 
Nadelventil (36) 
unterbrochen, wenn der richtige Flüssigkeitsstand erreicht ist. Und falls 
es doch einmal passiert, kann der Kraftstoff über den Überlaufkanal 
(26) 
abfließen. Tipp für Benzinkocherkocher: hier ist die richtige Stelle, um 
den Kocher zu befüllen: einen Schlauch an den Stutzen (27b) 
anschließen und die Ablassschraube (27a) 
öffnen: Kraftstoff fließt aus der Schwimmerkammer. Das geht aber nur, wenn 
die Schraube noch intakt ist. Leider ist sie oft mangels Bewegung festgegammelt 
oder wurde schon mal viel zu stark angezogen - handfest genügt.
 Über 
die Kanäle (4, 
16) 
wird die Schwimmerkammer belüftet.
 Der Hauptanteil der Verbrennungsluft 
strömt durch das Venturi-Rohr in den Ansaugtrakt. Ein Teil der Verbrennungsluft 
strömt durch div. Nebenstromkanäle, die für die richtige Gemischzusammensetzung 
in den verschiedenen Last- und Betriebszuständen sorgen.
 Sekundärvergaser: 
s. Volllastbetrieb  Im 
Einzelnen:  Kaltstart: 
Bei gezogenem Chokeknopf gibt der Kolben den Luftkanal (23, 
20) frei. Durch den anstehenden Unterdruck wird Kraftstoff durch das Rohr 
(11) 
gerissen und strömt -vermischt mit Verbrennungsluft- über die Bohrung 
(22) 
in den Ansaugtrakt und sorgt so für ein fetteres Gemisch bei kaltem Motor. 
Es handelt sich hier also strenggenommen nicht um einen 
Choke, sondern um einen richtigen Vergaser im Vergaser, der nur für den Kaltstart 
zuständig ist.
 Leerlauf: 
Der 
Schieberkolben verschließt fast vollständig das Venturi-Rohr. Durch den Unterdruck 
wird Kraftstoff aus dem Mischrohr (9) 
mitgerissen, jedoch nicht aus der Nadeldüse (10) 
- der Unterdruck ist hier zu gering. Ein Teil der Verbrennungsluft strömt 
durch den Kanal (18) 
in das Mischrohr und sorgt für eine Verschäumung des Kraftstoffes, der 
dann durch Bohrung (12) 
in den Ansaugtrakt austritt. Über die Gemischregulierschraube (31, 
 Feder fehlt!) 
lässt sich die Gemischzusammensetzung für den Leerlauf regeln (Grundeinstellung: 
3 Umdrehungen rausdrehen). Im Leerlauf benötigt der Motor nämlich ein 
etwas fetteres Gemisch.
 Teillastbetrieb: 
Der Schieberkolben ist angehoben, der größte Teil der Verbrennungsluft 
kann durch das Venturi-Rohr in den Ansaugtrakt strömen. Die zusammen mit 
dem Schieberkolben angehobene Düsennadel vergrößßert jetzt den Öffnungsquerschnitt 
der Nadeldüse (33). 
Durch den Unterdruck strömt Kraftstoff -verschäumt durch Luftkanal (19)- 
durch die Öffnung 25) 
in das Venturi-Rohr. Aus der Bohrung (12) 
tritt jetzt kein Kraftstoff mehr aus, der Unterdruck ist jetzt hier zu gering.
 Die Regulierung der Gemischzusammensetzung erfolgt durch die konische Form 
der Nadel, die -je nach Stellung des Kolbens- einen mehr oder weniger großen Querschnitt 
des Nadelventils freigibt. Im meistgenutzten Bereich, dem mittleren Teillastbereich, 
gibt die Nadel (durch ihre konische Form) einen relativ kleinen Querschnitt frei, 
so wird ein leicht mageres Gemisch gebildet (sparsamer Verbrauch). Der Öffnungsquerschnitt 
korrespondiert also mit dem durch den Kolben freigegebenen Querschnitt im Venturi-Rohr, 
so dass sich immer eine optimale Gemischzusammensetzung ergibt.
 Volllastbetrieb: 
Ab 
einer bestimmten Stellung des Kolbens im Primärvergaser wird über den 
Dreharm (42) 
die Drosselklappe (45) 
im Sekundärvergaser geöffnet. Der nun im Venturi-Rohr durch den Luftstrom 
entstehende Unterdruck pflanzt sich durch die Bohrung (48, 
  im Boden des 
Schieberkolbens) auch in den Raum über der Membran fort. Zusätzlich 
steht im Raum unter der Membran Umgebungsluftdruck an, zugeführt durch den 
Luftkanal (44, 
 bzw. 
auch durch den zusätzlichen Kanal bei neueren Vergasern, s.o.). 
Die Druckdifferenz bewirkt, dass sich der Kolben gegen die Federkraft nach oben 
bewegt. Da es eine gewisse Zeit dauert, bis die Druckdifferenz ausgeglichen ist, 
erhöht sich die Gemischmenge im Verbrennungsraum langsam, der Leistungszuwachs 
erfolgt gewissermaßen sanft aber gewaltig.
 Allerdings sind erst ab ca. 4500 
U/min die Strömungsgeschwindigkeiten so hoch, dass eine ausreichende Druckdifferenz 
entstehen kann.
 Schiebebetrieb: 
Die Schieberkolben von Primär- und Sekundärvergaser 
sowie die Drosselklappe im Sekundärvergaser sind geschlossen (wie im Leerlauf). 
Durch den vor der Drosselklappe anstehenden Unterdruck (Kanal 
1) wird über Membran (37) 
das Ventil im Luftkanal (21) 
zur Leerlaufdüse geschlossen, das Gemisch wird fetter. Dadurch wird das 'Patschen' 
im Schiebebetrieb vermieden (Übergang von Voll- auf Teillast).
 Fahrten in großen Höhen: 
Da mit zunehmender Höhe bekanntlich die Luft immer dünner wird, 
wird logischerweise das Gemisch immer fetter, da der Kraftstoffanteil konstant 
bleibt. Um dem entgegenzuwirken, wurden bei den Ténéré's 
3AJ von '89-91 im Primärvergaser zusätzliche Luftkanäle für 
das Leerlauf- (17) 
und das Teillastsystem (5) 
eingebaut. Sinkt der Luftdruck mit zunehmender Höhe, gibt die  
Barometerdose (Luftkorrektor) die Luftkanäle frei, das Gemisch wird magerer. 
Bei der von mir untersuchten Dose wurden bei einem Luftdruck von ca. 900 mbar 
die Kanäle geöffnet, das entspricht einer Höhe von etwa 1000 m ü.N.N.
 Vergaserdaten:
       
  
 [nach 
oben]  ~ 
Wartung ~  Vorbemerkung 
Ich verweise auf die entsprechenden Kapitel im Werkstatthandbuch 
bzw. der Reparaturanleitung und gebe nur Informationen, die dort nicht aufgeführt 
sind.
 Allgemeines 
Beim Arbeiten am Vergaser ist Sauberkeit oberstes Gebot. Keine 
fusselnde Lappen zum Reinigen verwenden! Keine spitzen Gegenstände zum Durchstoßen 
von Düsen und Kanälen benutzen! Fett und Öl bindet Staub und hat 
deshalb am Vergaser nichts zu suchen. Reinigung des Vergasers nur mit Benzin oder 
Reinigungsbenzin.
 Die Kanäle und Düsen mit Druckluft durchblasen!
 Schrauben am Vergaser werden grundsätzlich nur handfest angezogen. Weniger 
ist hier mehr! Die Schrauben können mit einem Tröpfchen flüssige 
Schraubensicherung mittelfest montiert werden, das verhindert ein Festgammeln 
der Gewinde. Eine gute Idee ist es, die Original-Kreuzschlitzschrauben gegen Inbus-Schrauben 
(verzinkt!) zu tauschen. Hier die Einkaufsliste:
 
    
 | Bezeichnung | Anzahl |   | M3 x 12 | 4 |   | M4 x 10 | 9 |   | M4 x 15 | 1 |   | M5 x 10 | 6 |  
 Bei 
Vergasern, die längere Zeit stillstehen, sollte der Kraftstoff abgelassen 
werden, um Ablagerungen in den Kanälen, Düsen und Ventilen zu verhindern. 
Störungen am Vergaser resultieren häufig aus verstopften Düsen 
oder Kanälen. Kann Druckluft das Problem nicht lösen, hilft oft ein 
Ultraschallbad. Da so ein Ultraschallreiniger in der benötigten Größße so 
um die 500 DEM kostet, hilft nur der Gang zur Fachwerkstatt / Motorradselbsthilfewerkstatt.
 Die Ent-/Belüftungsschläuche am Vergaser, die normalerweise 
zwischen Schwinge und Motor enden, können durch abgeschleudertes Kettenfett oder 
Dreck verstopfen, was zu erheblichen Störungen führen kann. Auf Durchgang kontrollieren!
 AusbauVerbindungsrohre zum  Luftfilter demontieren, Vergaser 
aus Ansaugstutzen drücken und nach LINKS entnehmen (bei 34L/55W nach rechts, wg. 
Ölkühler!).
 Primärvergaser 
Düsennadel und Nadeldüse auf Verschleiß kontrollieren. Bei hohen 
Laufleistungen kann durch die Vibrationen Materialabrieb auftreten, nach Sichtprüfung 
ggf. ersetzen. Der Sicherungsclip der Düsennadel befindet sich original in 
der mittleren Nut.
 Bei der Demontage der Drehachse für die Schieberkolben-/Drosselklappenbetätigung 
auf die beiden Dichtringe im Gehäuse achten! Bei Montage Einbaulage beachten, 
Dichtlippen sind innen. Nicht fetten, höchstens ein Tröpfchen Silikonspray als 
Montagehilfe!
 Bei Schwimmerkammermontage auf den Dichtring um das Rohr achten. 
Nach Montage Funktion des Nadelventils prüfen: in den Kraftstoffschlauchstutzen 
blasen, es muss Durchgang vorhanden sein. Vergaser auf den Kopf stellen, blasen, 
Ventil muss nun geschlossen sein.
 Filtersieb 
über Schwimmernadelventil reinigen, dazu muss die Messingbuchse (Sitz des Schwimmernadelventils) 
demontiert werden Alle O-Ringe auf Beschädigung untersuchen, insbesondere den 
auf der Gemischregulierschraube. Falls beschädigt, kann hier Falschluft die Gemischzusammensetzung 
durcheinanderbringen (danke Stolli!). Unbedingt auch Funktion des Schubbetriebsgemischanreicherungsventils 
(s.o.) kontrollieren! Hier sammelt sich gerne Dreck, der nur schwer entfernt werden 
kann und die Gemischzusammensetzung durcheinanderbringt.
 Sekundärvergaser 
Die 
Membran muss einwandfrei in die Gehäusenut passen. Der Schieberkolben muss 
sich absolut leichtgängig und ohne ruckeln im Gehäuse auf und abbewegen 
lassen; ggf. mit 'Never-Dull' Polierwatte bearbeiten. Test: in den Luftkanal hinten 
am Vergaser (bzw. in den Schlauch rechts am Gehäuse bei neueren Vergasern) 
blasen: der Kolben muss sich bis ca. 2/3 Öffnungsquerschnitt heben. Oder 
Staubsauger an Auslassstutzen halten, Kolben muss nach oben gehen, dabei aber 
die Drosselklappe in waagerechter Stellung halten.
 [nach 
oben]  ~ 
Optimierung ~  Ein 
Wort vorweg: Wer mit Original-Luftfilter, -Hubraum/-Verdichtung und -Auspuff 
fährt, sollte bei der Original-Abstimmung bleiben.
 Eine Anderung 
der Serienabstimmung führt zum Erlöschen der Betriebserlaubnis.
 Und wer die 
Ambition hat, aus seiner XT 60 PS rauszukitzeln, der wird hier auch keine Hilfestellung 
finden. Eine Optimierung macht nur Sinn, wenn man das Gesamtsystem Gemischbildung 
- Verbrennung - Auspuff betrachtet.
 Eine noch ausführlichere Darstellung findet 
ihr hier.
 Richtiges Vergasertuning 
setzt eigentlich einen Motorprüfstand mit entsprechenden Messeinrichtungen 
sowie einen gutsortierten Vorrat an Düsen und Düsennadeln voraus. Da 
unsereiner i.d.R. keinen kostenfreien Zugang dazu hat, sind die Möglichkeiten 
der Vergaseroptimierung beschränkt und ob eine Veränderung am Vergaser 
wirklich eine Optimierung ergibt, bleibt mangels geeigneter Messmethoden oft eine 
sehr subjektive Sache. Der Hobby-Schrauber kann die Auswirkung provisorisch 
anhand folgender Kriterien beurteilen:
 Kerzenbild: sollte rehbraun bis hellgrau 
sein. Sichtprüfung nach längerer Fahrt mit Teil-/Volllast. S.a. unsere Kerzenbilder. 
Achtung: Eine kalte Kerze nicht in warmen Motor schrauben!
 Leistungsentfaltung: 
um dies möglichst objektiv zu prüfen, kann man sich eine Teststrecke 
suchen, die dann unter vergleichbaren Bedingungen (Drehzahl / Endgeschwindigkeit) 
durchfahren wird.
 Und das der Vergaser in allen Lastbereichen einwandfrei 
und ohne Ruckeln, Leistungsaussetzer und dergleichen funktionieren soll, ist selbstverständlich.
 Wann sollte man also die Vergaserabstimmung ändern?
 Z.B. bei Änderungen 
am Luftfilter. Der Luftfilter begrenzt die Luftmenge, die dem Vergaser zugeführt 
wird. Wird hier für mehr Durchfluss gesorgt, kann man davon ausgehen, dass 
das Gemisch magerer wird.
 
 Änderungen der Abstimmung:
 Erfolgt 
für den Volllastbereich durch Änderung der Bedüsung , also durch 
Wechsel der Hauptdüse in Primär- und Sekundärvergaser. Je größer 
die Düsennummer, desto größer der Kraftstoffdurchfluss und desto fetter wird 
das Gemisch.
 Für den Teillastbereich kann die Änderung durch das Höher- 
oder Tieferhängen der Düsennadeln erfolgen. Die Düsennadel weist 
am oberen Ende 5 Nuten auf. Durch Umsetzen des Sicherungsclips 
(original: mittlere Nut) kann die Nadel entsprechend höher- oder tiefergehängt 
werden. Eine tiefgehängte Nadel ergibt ein magereres Gemisch, eine hochgehängte 
ein fetteres. Eine Feinabstimmung kann durch Einlegen dünner Distanzscheiben 
zwischen Clip und Kolbenboden erfolgen.
 Ein Wechseln der Düsennadel(n) ist 
nur etwas für Spezialisten mit Prüfstand.
 
 Grundsätzlich 
benötigt der Motor im oberen Teillast- und im Volllastbereich ein leicht überfettetes 
Gemisch. Mit einem eher mageren Gemisch hat der Motor zwar mehr Leistung, es besteht 
aber die Gefahr einer klopfenden Verbrennung (d.h. die Temperatur im Brennraum 
steigt soweit an, dass sich eine unkontrollierte Verbrennung ergibt, welche den 
Kurbeltrieb extrem belastet). Dieses Klopfen ist in den oberen Drehzahlbereichen 
nicht spürbar, das ist das Gefährliche daran. Im Zweifelsfall sollte 
man also lieber eine etwas fettere Abstimmung wählen.
 
 Ist das Gemisch 
zu fett, sind Ruckeln und Leistungsaussetzer im oberen Drehzahlbereich die Folge. 
Durch den höheren Kraftstoffanteil ergibt sich durch die Verdunstung im Brennraum 
zwar eine bessere Innenkühlung (s.u.), andererseits wird aber auch der Schmierfilm 
von der Zylinderwand gewaschen, was zu erhöhtem Verschleiß führt.
 
 Eine 
Besonderheit ist die originale Abstimmung der Vergaser der Ténéré 
1VJ Bj. 86/87. Da der Motor hier aufgrund der Tankform und der Luftzufuhr in die 
Luftfilterbox zu Überhitzung neigt, wurde von Yamaha zwecks besserer Innenkühlung 
eine sehr fette Abstimmung gewählt. Wer den Luftfilterkasten seiner 1VJ entsprechend 
umgebaut hat, kann die Bedüsung auf 145 prim. und 125 sek. ändern.
 
 
 Ich bedanke 
mich für Tipps und Hilfe von Tombulli, Wolfgang, 
Andi, Ingo  
 Literatur und Quellen:Yamaha Microfiche XT600 3TB
 Reparaturhandbuch Yamaha XT600 1983-1989, 
Buechli Verlag, CH 6304 Zug
 Gscheidle u.a.: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik, 
Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 25. Auflage 1994
 Betriebsanleitung 
Yamaha XT600 2KF
 Betriebsanleitung Yamaha XT600 1VJ
 http://www.motorrad.de/v2.0/techniktipps/vergaser/vergaser.html
 http://members.tripod.de/tombulli/vergaser.htm (von Volker Bartheld)
 http://www.xpower.de/yamaha.html 
 (TT600-Seite mit Vergaser-Tuning, 
Microfiche-Service und Werkstatthandbüchern)
 http://www.kedo.de 
        Leitfaden zur Vergaserabstimmung (Fa. KEDO)
 
 
 
 Erstellt 
von Klaus Mechelke   [nach 
oben]  |