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Leistungsdefizit 3TB
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Zum Thema Leistungsdefizit XT600 ab Bj. 95 / Tuningmaßnahmen

Oft werden wir gefragt, ob und wie sich die Leistungsreduzierung von ehemals 45 PS auf 39 PS wieder rückgängig machen läßt. Viele XT Fahrer stören sich anscheinend an den lächerlichen 39 PS, aber so gravierend ist der Unterschied zu den alten Modellen gar nicht, denn YAMAHA hatte schon immer einen kleinen Größenwahn mit den Leistungsangaben der XT-Baureihe.
Keine der jemals gebauten XT600 hatte mehr als 41 PS - im Rahmen der Serienstreuung gut gehende Motoren hatten maximal 42 / 43 PS - das war schon immer so und es störte auch niemanden, bis YAMAHA die letzte XT Variante vorstellte.
Um die neuen Emissionsgrenzen für Lärm und Abgas einzuhalten, wurde einfach die Nennleistung (auf dem Papier) zurückgenommen sowie Vergaser, Ansaugtrakt und Abgasanlage entsprechend bearbeitet.
Der Single ist nunmal eindeutig in die Jahre gekommen,weshalb wir ihn aber nicht minder lieben.
Er verrichtet nunmehr schon seit 1982, damals noch in der XT 550, treu seinen Dienst.
Verändert wurde zwar so manches, aber das Motorkonzept blieb immer gleich.
Wenn man, wie ich oder Klaus, den 3TB Motor ab 95 in ein älteres Modell, wie wir in die Ténéré 1VJ BJ 86/87, einbaut, wird man sich wundern, denn der Motor geht richtig gut, da man ja den alten Vergaser mit dem dazu passendem Luftfilter anbaut.
Und wenn man dann auch noch die neue, bessere Zündanlage mit Lima, Gleichrichter und Zündspule mit übernimmt, bleiben eigentlich keine Wünsche mehr offen.
Die ältere Gemischabstimmung wie bei den Motoren der 34L oder 43F läuft einfach besser, denn die Vorschriften wurden immer strenger. Der Motor hatte trotzdem immer 595 ccm und ist im Grunde gleichgeblieben.

Leider hat im Laufe der Jahre die Leichtbauweise sehr gelitten, deshalb leidet die neueste XT eher an ihrem Übergewicht, als an den fehlenden PS.
Die Kupplungsbetätigung ist im übrigem um vieles leichter, da ohne Umlenkhebelei.
Lediglich der neue Vergaser ist von der Bedüsung her nicht gerade leistungsoptimiert und die Ansaugstutzen zum Luftfilter sind auch denkbar unglücklich verlegt mit leistungsfressenden Verwinklungen. Änderungen sind aber kaum möglich.

Geringfügige Leistungsverbesserungen (in bestimmten Drehzahlbereichen) kann man erzielen, wenn man einen sog. Leistungskrümmer aus Edelstahl (mit grösserem Durchmesser) und einen Luftfilter mit mehr Durchsatz (z.B. von K&N) montiert.
Als Endtopf ist einer aus rostfreiem Material zu empfehlen, obwohl die i.d.R. eher leistungsreduzierend wirken, wie einige Tests gezeigt haben.

Wirkliche, spürbare Mehrleistung läßt sich nur mit tiefergreifenden Maßnahmen wie Hubraumerhöhung, andere Nockenwelle usw. erzielen. Dies geht aber immer auf Kosten der Standfestigkeit!

Und weil das so ist, ist es denn so schlimm, wenn unsere gute alte XT600 nicht mit einer KTM mithalten kann? Dafür hat man doch ein Motorrad, das alles mitmacht, das sehr robust ist und das sich leicht warten und reparieren läßt, eben einfach ein Orginal und ein echter Kumpel. Und so manchem KTM Fahrer hat die Power nichts genützt, da er nicht ankam! Also drauf gesch.... und fahrt die XT600 so lange es sie noch gibt, denn als Neuteil ist eben nur noch diese Variante zu bestellen, trotzdem eine gute Wahl!!!!!!!!

von Ingo Löchert