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Schraubertipps-Fahrwerk
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Fahrwerk

Lenkkopflager
Falls das Motorrad irgendwann am liebsten nur noch geradeaus fahren will und der Lenker beim Drehen im Stand 'gnubbelt', ist ein neues Lenkkopflager fällig. Also: alles, was an den Gabelbrücken befestigt ist, losschrauben und wegnehmen. Wenn die Örtlichkeiten es zulassen, kann man sämtliche Anbauteile an Schnüren unter die Decke hängen.
Dann kommt das eigentliche Problem, nämlich der Ausbau der oberen und unteren Lagerschale. Der Überstand, also die Fläche, an der man mit einem Durchschlag o.ä. ansetzen kann, ist nämlich extrem klein. I.d.R. läßt sich die obere  Lagerschale mit einem langen Schlitzschraubendreher o.ä. noch relativ probremlos mit über Kreuz angesetzten Hammerschlägen austreiben. Bei der unteren Lagerschale gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Am Sitz der unteren Lagerschale befinden sich auf Position 9 Uhr und 3
Uhr ca. 5 mm breite Freigänge an denen ein geeigneter Durchschlag
angesetzt werden kann um die Lagerschale auszutreiben (Dank an Zaphod
für diesen Tipp).
2) Falls das so nicht gelingt, kann man in die Lagerschale ein geeignetes
Stück Flacheisen einschweißen.
Meist genügt dann ein leichter Fingerdruck, und die Schale fällt raus. Beim Abkühlen nach dem Schweißen verringert sich nämlich der Durchmesser der Lagerschale. Gleicher Effekt ergibt sich, wenn man vorsichtigst einmal ringsrum eine Raupe innen in die Lagerschale schweißt.

Einbau der neuen Lagerschalen:
Die neuen Lagerschalen vor dem Einbau in einer Tiefkühltruhe schrumpfen und evtl. das Rahmenrohr mit einem Fön erwärmen. Beim Einsetzen die Lagerschalen nicht verkanten! Optimal zum Einsetzen ist ein Stück Alu-Rundmaterial mit geeignetem Durchmesser als Treibdorn.
Nach der Montage der oberen Gabelbrücke die Befestigungsmutter mit Drehmoment gem. Reparaturanleitung anziehen, damit die Lager sich setzen. Danach lösen und soweit wieder anziehen, das kein Spiel mehr fühlbar ist und der Lenker leicht drehbar ist, also etwas mehr als handfest. Das Spiel nach einigen Kilometern ggf. nachstellen, falls sich ein Lager doch noch etwas gesetzt hat.

Schwingenlagerung / Umlenkhebelei
Diese hat bekanntlich fünf Schmierstellen. Problem: Beim Abschmieren mit der Fettpresse werden die Dichtungsringe auf der Schwinge durch den Fettdruck rausgepresst. Abhilfe: Wenn die Schwinge mal ausgebaut ist, kann man aus den Dichtlippen einen kleinen Keil herausschneiden. Durch diese 'Lücke' kann sich der Druck dann abbauen. Beim Wiedereinsetzen der Dichtringe auf die richtige Lage der Dichtlippen achten: abgeschrägte Fläche zeigt nach innen, zur 'Fettseite'!
Besser ist es jedoch, die Schwinge 1x jährlich zu demontieren, die Lager zu säubern und vor der Montage neu einzuschmieren.

Fußbremshebel
Den Drehbolzen, auf dem der Hebel sitzt, kann man hohlbohren, mit einer Querbohrung, einer Schmiernut und einem Schmiernippel versehen. So sollte sich der Verschleiß auf ein Minimum reduzieren lassen.

von Klaus Mechelke