Motor
Ölstandskontrolle (alle
Motoren mit Öltank am Rahmenheck) Bild
Die Ölstandkontrolle läßt sich gewissermaßen im Vorbeilaufen
erledigen, wenn man hinten am Öltank einen transparenten Schlauch anbringt:
unten am Öltank ein 8 mm Kupferrohr einlöten, oben eine Mutter
auflöten, in die eine passende Hohlschraube mit entsprechendem Schlauchanschluß
eingeschraubt wird. Hohlschrauben gibt's im Hydraulikzubehör (gelbe
Seiten). Das Einlöten sollte im Hartlötverfahren erfolgen, damit's
auch hält. Als Schlauch eignet sich ein öl- und temperaturbeständiger,
gewebeverstärkter Hydraulikschlauch.
Sensor für
Öltemperatur (alle
Motoren mit Öltank am Rahmenheck)
Der sollte am Öltank sitzen. Grund: Da der Rotor in der Ölpumpe, der für
die Rückförderung in den Öltank zuständig ist, im Fahrbetrieb den Kurbelwellensumpf
leersaugt (Trockensumpfschmierung), zeigt ein etwa anstelle der Ablaßschraube
angebrachter Sensor nicht unbedingt die Öltemperatur an. Man kann auf
den Öltank ein passendes Adaptergewinde (Mutter) im Hartlötverfahren auflöten
und dann dort den Sensor einschrauben. Wer selbst nicht hartlöten kann,
kann das in jeder Schlosserei erledigen lassen. Die Lötverbindung ist
absolut zuverlässig, wenn sie fachmännisch ausgeführt wurde. Ich selbst
fahre seit ca. 50 tkm mit so einem Öltank. Einlöten des Adaptergewindes
für den Sensor Bild
.Das eingelötete Adaptergewinde Bild
Zusatzschmierung
für den 5. Gang
Bei älteren Motoren (34L, 43F, 55W, 1VJ, 2KF/NF) gibt es bekanntermaßen
immer wieder Getriebeprobleme, insbesondere mit dem 5. Gangradpaar (Pittingbildung)
(Bild).
Durch den Einbau einer zusätzlichen Ölspritzdüse kann man
dem 5. Gang mit kühlem Öl helfen. Leider muß zum Einbau
der Motor komplett zerlegt werden. Die in Bild
1 gezeigte Düse wird dann in der linken Kurbelgehäusehälfte
über dem 5. Gang eingebaut und der Überlaufschlauch aus dem
Öltank dort aufgesteckt (s. Bild
2 ). Der reguläre Anschluß über dem Steuerkettenschacht
wird mit einem Gummistöpsel ( z.B. passt der Verschlußstopfen
am linken Ansaugstutzen der 2KF/NF) verschlossen. Aus dem im Fahrbetrieb
übervollen Öltank wird nun durch die Überlaufleitung beständig
kühles Öl auf die Zahnräder geleitet.
Diese Ölspritzdüse gibt's bei MechiTech.
Ölfilterdeckel
Irgendwann ist es mal soweit: nach dem Filterwechsel die Schrauben zu
fest angezogen, und das Gewinde ist vermurkst! Mit einem Helicoil-Einsatz
läßt sich das relativ schnell wieder instandsetzen. Aber Achtung bei der
unteren Schraube! Es sind schon Leute auf die Idee gekommen, einfach ein
M8-Gewinde in die vorhandene Bohrung zu schneiden und dann den Deckel
mit einer M8-Schraube festzumachen. Das Dumme ist nur, das sich im hinteren
Teil des Loches die Ablaufbohrung für das Ölfiltergehäuse befindet, die
normalerweise durch die Originalschraube verschlossen wird. Ist nun die
Ersatzschraube zu kurz, verflüchtigt sich im Betrieb ein Teil des Öldrucks
direkt in den Sumpf. Kurbelwelle, Kolben usw. werden dann nur unzureichend
geschmiert/gekühlt. Der Motortod ist damit vorprogrammiert!
Motorüberholung
Bild
Irgendwann ist es soweit: der Motor muß überholt werden. Idealerweise
hat man den Motor in einem Motorhalter auf einer leeren Werkbank vor sich,
dahinter eine weiß gestrichene Spanplatte o.ä., auf der - fein
säuberlich nach Baugruppen getrennt - jedes Motorteil und Schräubchen
seinen Platz findet. Bei der Demontage wird jedes Teil gesäubert
und auf Wiederverwendbarkeit geprüft. Daneben liegt gleich die Einkaufsliste
mit den neu zu beschaffenden Teilen.
Ölpumpe (von
Achim und Klaus Mechelke )
Immer wieder gibt es Unklarheiten bei der Unterscheidung zwischen alter
und neuer Ölpumpe. Zunächst ein Bild
von einer demontierten Ölpumpe. Von links der Deckel, dann die Rotoren
der Druckpumpe. Bei der alten Ölpumpe sind diese Rotoren 4 mm (Bj. 83
- ca. 87) bzw. 6 mm (Bj. ca. 86 - 88) hoch, danach 8 mm. Von außen kann
man die aktuelle Ölpumpe an der Aufschrift '3AJ' erkennen. Hier ein Bild
der neuen Ölpumpe im eingebauten Zustand. Die Druckpumpe ist für die Schmierung
von Kurbelwelle, Zylinder/Kolben und Zylinderkopf zuständig (sie 'drückt'
das Öl durch den Motor). Bei Motoren ab Bj. 88 wird durch die zusätzliche,
außen am Ölfiltergehäuse angebrachte Ölleitung auch noch das Getriebe
mit Öl versorgt. In der Bildmitte dann das Zwischenstück mit Einlaß- und
Auslaßkanal der Druckpumpe. Rechts folgen dann die Rotoren der Saugpumpe.
Diese Pumpe 'saugt' das Öl aus dem Sumpf durch die Ansaugglocke zurück
und fördert es in den Öltank. Auf dem Weg wird ein Teil des Öls noch ins
Getriebe geleitet (bei älteren Motoren, s.o.). Oben dann die Welle mit
den beiden Mitnehmerstiften, die die Pumpen antreibt. Außen auf der Welle
sitzt das Antriebszahnrad (nicht im Bild). Auch hier gibt es, je nach
Pumpe, unterschiedliche Höhen. Die Zahnräder sind aber alle untereinander
austauschbar. Ebenso kann man natürlich auch die neueste Ölpumpe in alte
Motoren einbauen. Es ist deutlich zu sehen, das die Saugpumpe eine wesentlich
höhere Förderleistung als die Druckpumpe hat. Weswegen im Betrieb der
Öltank randvoll ist und der Sumpf leer (s.a. Öltermometer). Bei Motoren
mit höherer Laufleistung ist oft ein Absinken des Ölstandes im Behälter
nach Fahrtende zu beobachten. Dies liegt i.d.R. nicht, wie oft in Katalogen
behauptet, an einem defekten Ölventil im rechten Seitendeckel, sondern
daran, das sich das heiße, dünne Öl seinen Weg durch die Druckpumpe und
die Antriebswelle in die Saugpumpe und dann in den Pumpensumpf sucht.
Grund ist ein zu hohes Spiel zwischen den Rotoren.
|