XT600,
Typ 2KF, Bj. 1989, Eigentümer Jörg
Becker
Die XT600 habe
ich 1991 gebraucht aus zweiter Hand gekauft. Eigentlich hatte ich
eine Tènèrè gesucht, die gab es damals aber in
der Göttinger Gegend nur sehr selten. Die XT hatte 5500 km auf
der Uhr, war also gerade eingefahren.
Im Laufe der Zeit habe ich die gekaufte „original“ XT
dann etwas reisetauglicher gemacht und den Tachostand inzwischen auf
122972,3 km erhöht. Wobei mir im Januar 2000 in Süd Amerika
die Tachowelle gebrochen ist und es knapp 1000 km gedauert hat, bis
ich eine andere auftreiben konnte.
Reisen mit der XT:
1991 & 1992 Alpen/Toskana
1993 Griechenland (Österreich, Ungarn, Rumänien,
Bulgarien, Griechenland, Italien)
1995 Tunesien, Libyen [ unzählige Stürze....]
1996 USA, Kanada, Alaska [4 ½ Monate, 33000Km]
1997 Tschechoslowakei, Slowakei, Rumänien
1999/2000 Süd Amerika (Argentinien, Chile, Peru,
Bolivien) [3 ½ Monate, 18000Km]
2002 Schwaz-Meer-Umrundung (Türkei, Georgien,
Russland, Ukraine, Polen, Slowakei, Tschechoslowakei) [... leider
nur 5 Wochen, 8000 Km]
Und diverse kleine Touren und Treffen zwischendurch ....
Umbauten:
1991
• Träger und Kunststoffkoffer von „Hepko & Becker“
• 20 Liter Acerbistank
1993
• Modifizierung des „H&B“-Trägers und Aluminiumkoffer
(Eigenbauten)
• 30 Liter Acerbistank und Stufensitzbank (sehr unbequem!!)
• Aluminiummotorschutz (Wie er heute von AfricanQueens vertrieben
wird. Braucht kein Mensch. Das Ding ist viel zu schwer.)
1995
• Acerbis Heck
• White Power Feder auf das original Federbein
• Gabelfedern von White Power
• Große Handprotektorschalen von Acerbis, mit selber gebogenen
Aluverstrebungen
• Renthal-Alulenker
• TT600 Blinker
• Lampengitter (Stabiler Eigenbau)
• Sebring-Endtopf
• Packtaschenhalter (Eigenbau) mit Packtaschen von Louis
• Alurohr ø 100 mm als Werkzeugbox vorm Motor
• Ölkühler mit Thermostat von Wunderlich (Ist unterwegs
wegen zu schwacher Halterung abgebrochen)
• Acerbis Hinterradbremsabdeckung
• Acerbis Kotflügelversteifung vorn
• Ölthermometer (VDO, aus dem Kfz Zubehör)
1996
• Original Endtopf
• vorn wieder original Blinker, hinten Gericke -Zubehörblinker
• Motorschutz von einer Tènèrè mit der
noch aktuellen großen Werkzeugbox (Eigenbau aus 2 mm Alu)
• Sitzbankumpolsterung (Aufpolsterung, damit die Stufe verschwindet)
• kleineres Lampengitter
• Fahrradtacho, Sigma BC700 (Um Km/h- und Meilenanzeige für
die USA zu haben)
• Öhlins Federbein
1999
• Eigenbaukofferträger (Edelstahl, Angefertigt von Christian
Bruns aus Reyershausen)
• Därr-Alukoffer
• kleine Eigenbaualubox unterm Gepäckträger (für
Ersatzteile)
• 12 Voltsteckdose
• Dicke Kunststofffolie statt Lampengitter
2001
• Polo Zubehörlenker (Etwas erhöht)
• Fahrradklingel am Lenker
• Regenschirmhalterung an der rechtem unteren Gabelbrücke
• GPS-Halterung mit 12 V Anschluss von Touratech
• Garmin GPS III plus
• Hauptständer
• Schlauchfach hinterm Öltank (Für Reserveschläuche)
Reparaturen:
Nach der Nord Amerika Tour hatte der Motor ca. 85000 Km gelaufen und
fing an ungewohnte Geräusche zu melden. Der Ölverbrauch
war zwar nur ca. ½ - 1 Liter zwischen den Ölwechseln (alle
10000Km), aber eine große Tour wollte ich so nicht mehr starten.
• Kolben / Kolbenringe
• Ölpumpe
• 4 & 5 Gang
• Diverse Dichtungen
• Kurbelwelle
• und noch ein paar Kleinigkeiten ...
Nach Südamerika, (~102000 Km) also ca. 30000 Km später nahm
der Motor Öl und das nicht zu knapp.
Ist vermutlich in einer sehr, sehr langen und tiefen Schlammpassage
in Peru überhitzt.
Die Idee der Schwarz-Meer-Umrundung kam auf.....aber bestimmt nicht
mit diesem Motor!
Mangels Zeit brachte ich das gute Stück zu der Yamaha „Fachvertretung“
nach Hameln. Kann ich niemandem Empfehlen! In zwei oder drei Anläufen
kam da so das ziemlich teuerste was man für eine Motorüberholung
zahlen kann. Mit viel, viel Ärger und Lauferei hat meine XT schließlich
doppelt so viele Neuteile bekommen, wie im Kostenvoranschlag aufgelistet
waren. Außer der Kurbelwelle ist glaube ich im Hause der „Schrauber-Brüder“
alles erneuert worden. Letztendlich inklusive der Motorgehäusehälften.
Unfassbar........(und unbezahlbar...)
Aber der Bock läuft wieder und braucht z. Zt. auch kein Öl.
Empfehlung:
Mit Ausnahme der Libyenreise bin ich fast immer mit dem Continental
TKC80 Reifen unterwegs und kann diesen Reifen nur wärmstens empfehlen.
Der Vorderreifen hält unter Reisebedingungen problemlos mindestens
20000 Km und der Hinterreifen schafft auch mindestens 10000 Km, meistens
mehr. Es gibt nicht viele Reifen mit denen man so vielseitig unterwegs
sein kann.
Im
Planung:
2004 geht es evtl. nach Australien. Sollte mich die XT dahin begleiten
wird sie vermutlich mit einem 43 Liter Acerbistank und einer Einpersonensitzbank
bestückt.... Sonst bleibt alles wie es ist. Hat sich ja ausreichend
bewährt :-)
Anmerkung der Redaktion:
Vielen Dank für diese tolle und ausführliche Beschreibung
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